Wissenswertes

Die Gamma-Eule ist einer unserer häufigsten Eulenfalter, dessen einheimische Populationen in manchen Jahren noch sehr durch Zuwanderer aus südlichen Ländern verstärkt werden. Die von Jahr zu Jahr wechselnden Populationsstärken sind also weitgehend von der Quantität des Zuflugs aus dem Süden abhängig. Sie bildet mehrere, nicht klar zu trennende Generationen von April bis November, kann aber auch vereinzelt in anderen Monaten nachgewiesen werden. Das Wanderverhalten der Gamma-Eule erfolgt zumeist in großen Schwärmen, aber doch oft weitgehend unbemerkt. In der Nacht kann das Durchwandern bzw. die Ankunft von wandernden Schwärmen an Lichtquellen mitunter eindrucksvoll beobachtet werden. Beim Endspiel der Fußballeuropameisterschaft 2016 konnte ein Schwarm, der durch die Flutlichter angelockt wurde, im Stade de France vor laufender Kamera beobachtet werden. Die Falter sind tag- und nachtaktiv und eifrige Blütenbesucher.

Die Eiablage erfolgt an der Unterseite von Blättern. Die Jungraupen halten sich dauerhaft an den Nahrungspflanzen auf und verstecken sich in den Fresspausen auf den Blattunterseiten. Mit zunehmendem Alter werden sie rein nachtaktiv und halten sich tagsüber am Boden oder an bodennahen Pflanzenteilen auf. Die Verpuppung erfolgt in einem leichten Gespinst an Pflanzenteilen, die nicht der Nahrungspflanze angehören müssen. Die Raupen können auf der Suche nach einem geeigneten Verpuppungsplatz auch mehrere Meter zurücklegen.

Herkunft: Gamma; griechischer Buchstabe für 'g' aufgrund der Flügelzeichnung
im Englischen: Silver Y

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch/

Literatur

Axel Steiner in Ebert, G. (Hrsg.) (1997): 
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 6: Nachtfalter IV - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 123
  

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014): 
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 463