Kronwicken Dickkopffalter
Erynnis tages (Linnaeus, 1758)
Flugzeit Falter:
April bis September
in einer, partiell zweiten Generation
Auftreten Raupe:
Mai bis Mitte Juli und Mitte August bis März
die Art überwintert als Raupe
Nahrungspflanzen Raupen
Gewöhnlicher Hornklee, Sumpf-Hornklee, Bunte Kronwicke,
Hufeisenklee
Lebensraum
Magerwiesen und Trockenrasen, die nicht zu intensiv
genutzt werden; auch besonnte Waldränder, Waldwege,
offene Waldbereiche usw.
Wissenswertes
Auf den ersten Blick erinnert der etwas unscheinbar gefärbte Kronwicken-Dickkopffalter an einen Nachtfalter. Die keulenförmig verdickten Enden der Fühler verraten aber eindeutig seine Zugehörigkeit bei den Tagfaltern. Sie falten in ihrer Ruheposition nicht, wie viele andere Dickkopffalter, die Flügel zusammen, sondern präsentieren diese weit geöffnet. Die Art kann in zahlreichen verschiedenen Lebensräumen angetroffen werden. Typisch sind offene Halbtrockenrasen mit Störstellen, Böschungen und Dämme, Brachen und lichte Waldbereiche. Gelegentlich auch in Feuchtgebieten mit trockenen Magerstandorten. Erynnis tages lebt als einzige europäische Dickkopffalter-Art als Raupe an Schmetterlingsblütlern. In Mitteleuropa werden Gewöhnlicher Hornklee und Bunte Kronwicke am häufigsten belegt, dazu kommen an trockenen Standorten Hufeisenklee, im feuchteren Grünland auch Sumpf-Hornklee. Die Falter besuchen meist Blüten in Bodennähe, wobei gelbe Blüten eine große Rolle spielen. Die wichtigste Nektarpflanze ist Gewöhnlicher Hornklee, daneben werden auch Hufeisenklee, Löwenzahn und Günsel angeflogen. Außerdem saugen sie auch an feuchter Erde, toten Insekten oder Pferdeäpfeln.
Die Eiablage erfolgt in der Regel auf die Oberseite der Blätter ihrer Futterpflanzen. Die Raupen bauen nach dem Schlüpfen eine Behausung aus zwei, später aus mehreren übereinanderliegenden Blättern. Sie fressen in diesem Gehäuse und ruhen darin in einer hakenförmigen Körperhaltung. In optimalen Jahren verpuppen sie sich bis Ende Juni in ihrem Versteck und bilden dann im Sommer die zweite Generation. Die zweite Generation entwickelt sich ebenfalls vollständig, überwintert aber als Raupe im Überwinterungsgespinst (Hibernaculum). Die Verpuppung erfolgt dann im zeitigen Frühjahr. Bei schlechten Bedingungen überwintert bereits die erste Generation als Raupe.
Namenserklärung
Herkunft: 'ein Enkel des Jupiter'
im Englischen: Dingy Skipper
weitere Namen: Dunkler Dickkopffalter
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch/
http://www.pyrgus.de/
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1993):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II (Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 445
Heiko Bellmann (2016):
Der Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Nahrungspflanzen, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart, 108